Dankbarkeit
Impuls Februar 2021
Dankbarkeit wird definiert als „positives Gefühl oder Haltung in Anerkennung einer materiellen oder immateriellen Zuwendung, die man erhalten hat“.
Aber es ist vor allem ein ganz subjektives Gefühl jedes einzelnen von uns und kommt auf den persönlichen Blickwinkel an.
In den letzten Tagen sind wir am Kirchort St. Godehard besonders dankbar für den guten Verlauf der Bombensprengung am letzten Januar-Wochenende. Mit einem mulmigen Gefühl mussten auch viele Gemeindemitglieder unter Coronabedingungen ihre Wohnungen verlassen, gerade wo momentan „Zuhause-Bleiben“ die Devise ist. Eine ganz leise Ahnung bekam man davon, wie sich wohl Menschen fühlen müssen, die in bedrohten Situationen ihr Zuhause vielleicht für immer verlassen müssen, nur das Nötigste mitnehmen können und in eine ungewisse Zukunft gehen.
Zum Glück ist bei uns alles den Umständen entsprechend gut verlaufen, es gab keine Verletzten und die materiellen Schäden halten sich in Grenzen. Die meisten Evakuierten konnten erfüllt von Dankbarkeit in ihre Wohnungen zurückkehren. In solchen Momenten spürt man, was wirklich wichtig ist: die eigene Gesundheit, ein Zuhause, Beziehungen zu anderen Menschen und auch Gottvertrauen.
Mitte dieses Monats beginnt die Fastenzeit, unsere Vorbereitung auf das Osterfest. Vielleicht wieder ein Anlass sich auf die wichtigen Dinge im Leben zu konzentrieren und über den Tellerrand hinwegzuschauen. Die Misereor Fastenaktion 2021 steht unter dem Motto: „Es geht! Anders.“ Dabei geht es um die Neuausrichtung unserer Lebensweisen und die Frage, was zählt für ein gutes Leben, ein Leben in Fülle (Joh 10,10)?
Ist es in Ordnung, wenn einige in materiellem Wohlstand, Massenkonsum und individuellen Freiheiten leben und dabei Gemeinschaftsgüter und die Umwelt überstrapazieren, auf die alle angewiesen sind? Wem gehört die Welt?
Nutzen wir die 7 Wochen vor Ostern, um uns bewusst zu werden, wofür wir in unserem Leben dankbar sind und ob wir wirklich immer alles Materielle brauchen, an das wir uns gewöhnt haben.
Schauen wir unseren Alltag aus einem anderen Blickwinkel an und versuchen uns am Ende jedes Tages zu erinnern, für was wir heute dankbar sein können. Ein nettes Gespräch, ein unerwartetes Lächeln, die Schönheit der Natur usw. Oder einfach, dass wieder ein Tag vergangen ist, an dem wir gesund waren, genügend zu Essen und ein Dach über dem Kopf hatten.
Bleibt gesund, behütet und dankbar!
Carolin Herbke
Gemeindeleitungsteam St. Godehard