Stellungnahmen zur Wahl des neuen Papstes
Papst Leo XIV. ist seit Donnerstagabend das neue Oberhaupt der katholischen Kirche. Pastorale Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Priester nehmen Stellung.
Für Pater Martin Müller, Pfarrverwalter der Göttinger Pfarrgemeinde St. Michael, sind die ersten Worte, die der Papst gewählt hat (Friede sei mit euch) verheißungsvoll. „Diese Worte machen Mut, der Botschaft Jesu zu trauen, auch in unserer heutigen Welt“, sagt Müller. Vor seiner Wahl war der neue Papst Pater Müller unbekannt: „Mein erster Eindruck von ihm ist, dass er sympathisch, dynamisch und im Vergleich zu seinen Vorgängern jung ist“, schildert Müller. Er wünscht dem neuen Papst für seine Aufgabe alles Gute und Gottes Segen. Er hofft, dass es Leo XIV. gelingen wird, Brücken zu bauen, die belastbar sind.
Bernd Langer, Pastor in der Gemeinde Maria Königin des Friedens in Geismar, kannte den neuen Papst vor seiner Wahl nicht. „Dass er Frieden als erste Botschaft genannt hat, das fand ich sehr schön“, sagt Langer. Er geht davon aus, dass Leo XIV. im sozialen Bereich die Arbeit von Papst Franziskus weiterführen wird. „Soziales liegt Leo XIV. am Herzen, das zeigt auch seine Namenswahl, denn Leo XIII. hat die erste Sozialenzyklika veröffentlicht“, so Langer. Zudem wolle der neue Papst die Freude am Glauben vermitteln, was für Langer ein sehr schöner Aspekt sei, diese wieder mehr in den Mittelpunkt zu stellen.
Barbara Matusche (Gemeindereferentin): „Der neue Papst Leo XIV. hat auf mich einen guten ersten Eindruck gemacht. Seine ersten Worte „Der Friede sei mit Euch“, die er später auch noch in seiner Ansprache wiederholte, waren ein starkes Statement. Was braucht die Welt mehr als Frieden? Gut gefallen hat mir auch der Hinweis, dass er gemeinsam mit den Gläubigen die Kirche gestalten möchte und dass Gott für alle Menschen gleichermaßen da ist. Beeindruckend fand ich, wie man dem neuen Papst bei seiner Vorstellung auf der Loggia seine eigene Bewegtheit anmerken konnte. Wenn sich ein Mensch so berührt zeigen kann, kann er bestimmt auch die Herzen der Menschen erreichen. Nach allem, was man lesen kann, ist Leo XIV. in der Welt weit herumgekommen und als Bischof vor allem den Armen sehr zugewandt gewesen. Es kann also sein, dass er das Vermächtnis Franziskus‘ weiterführt. Und wenn Leo XIV. auch noch den wichtigen Reformen der Kirche gegenüber aufgeschlossen ist, auf die wir schon so lange warten, kann es ein historisches Pontifikat werden.“
Pfarrer Kubacki: „Ich freue mich sehr darüber, dass wir so schnell – in nur 4 Wahlgängen – ein neues Kirchenoberhaupt bekommen haben und der Stuhl des Heiligen Petrus wieder besetzt ist. Dass Papst Leo XIV. in nur 4 Wahlgängen gefunden wurde, zeigt mir, dass der Hl. Geist auf die 133 Kardinäle gewirkt hat und man sich schnell einigen konnte.
Seine Ansprache gestern Abend vom Balkon des Petersdoms begann der Papst mit den Worten „Der Friede des auferstandenen Christus sei mit Euch“. Frieden wünscht er uns in einer Welt, die von Krieg, Hass und Zerstörung geprägt ist. Nichts sehnlicher als den Frieden wünschen wir uns. Es zeigt uns, wofür sich unser Papst einsetzen will und wofür er steht.
Er wird ein Brückenbauer, der für alle Menschen da ist, unabhängig von Hautfarbe, Herkunft, Religion oder Geschlecht. Durch die Wahl des Namens Leo bezieht er sich auf Papst Leo XIII., der auch als „Arbeiterpapst“ in die Geschichtsbücher eingegangen ist. Er hat sich sehr für soziale Reformen eingesetzt. Auch unser neuer Papst wird die sozialen Probleme der Menschen, gerade des „globalen Südens“, schon alleine durch sein Wirken in Peru im Blick haben, da bin ich mir sicher.
In seiner Rede gestern Abend bezog sich Papst Leo XIV. auch auf das Wirken seines Vorgängers Papst Franziskus, das er weiterführen möchte, auch im Hinblick auf den synodalen Weg. Ich denke, dies ist ein gutes Signal für die Katholiken hier in Deutschland und gibt Anlass zur Hoffnung auf Reformen.
Papst Leo XIV. ist sich bewusst, was sich die Menschen von ihrer Kirche wünschen und worauf es für sie ankommt.“
Vera Wölk
Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit